Camping für die Kinder, Teil II (Teil I war 2021/2022)

Einen Urlaub mit den Eltern außerhalb ihrer Dörfer hat bisher keines der Kinder jemals erlebt. Dafür war und ist in den armen, von uns betreuten Dörfern einfach kein Geld vorhanden.
Die Sanktionen der EU gegen Belarus nach der Wahl 2020 sind natürlich auch in „unseren“ Dörfern zu spüren. Das Leben für unsere durchweg armen Kinder ist nicht viel besser geworden. Heute erinnert wieder an die Zeiten vor 30 Jahren, als wir sahen, dass die Kinder in der kontaminierten Umgebung mehr oder weniger ohne Vitamine und gesundes Essen auskommen mussten. Der eigene Hof wird so wieder zur alleinigen Selbstversorgung genutzt und ein Schwein hat nun mal viel zu viel Fett für eine gesunde Kinderkost. Gemüse sind wieder die selbstangebauten Kohlköpfe und die Kartoffeln. Viel kann nicht dazu gekauft werden.
Für die Kinder gab es in den letzten drei Jahren keinen Kinderaufenthalt. Keine Erholung der Kindergruppen in Jena bei gesunder und vitaminreicher Kost und in sauberer und nicht kontaminierter Umgebung.

So sieht es auch für das Jahr 2023 nicht so aus, dass ein Aufenthalt in Jena ist. Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine werden natürlich alle freien Unterkünfte für die Unterbringung der vielen Flüchtlinge benötigt. Unsere Gastfamilien bringen sich jetzt oft in die Hilfe für ukrainischen Familien ein.

Es ist nachgewiesen, dass eine Unterbrechung des Lebens in einer solchen radioaktiv kontaminierten Umgebung zur Stärkung des Immunsystems führt. Bereits im vergangenen Jahr haben wir daher begonnen, in einen Urlaub der Kinder vor Ort zu investieren. Raus aus ihren Dörfern. Rein in eine saubere Umgebung.

Spendengelder ermöglichten es uns, einige kleine Zelte zu kaufen. Die alten Tradition der Schule, Camping einer Kindergruppe mit einem Lehrer in einem radioaktiv nicht belasteten Umfeld wurde wieder belebt. Die Zelte der Schule waren nach 30 Jahren modrig, mürbe und stinkend. Die Eltern wollten ihre Kinder damit nicht mehr auf Reise gehen lassen. Und die Kinder, besonders die Mädchen, weigerten mit dieser Ausrüstung zu campen.

Das mit den neuen Zelten 2022 durchgeführte Zeltlager fand riesigen Anklang. Wir haben nun den Wunsch, durch eine Erweiterung der Ausrüstung noch mehr der von Tschernobylkatastrophe betroffenen Kinder eine unbeschwerte und ungefährliche Ferienzeit zu ermöglichen.

Helfen Sie dabei. Vier bis fünf weitere Zelte, Isomatten und  Schlafsäcke werden benötigt. Natürlich auch ein zweiter großer Topf. Dann können zwei Kindergruppen mit zwei Lehrern zur gleichen Zeit die radioaktive Umgebung verlassen. Dafür benötigen wir etwa 1500 Euro.

Sollte genug Geld gespendet werden, könnten wir sogar die Kosten für vitaminreiches und gesundes Essen für die zeltenden Kinder absichern.