Die Weihnachtsfahrt 2023 und die dafür benötigten Geschenke

Um es gleich vorwegzunehmen. Ja, auch im Januar 2023 werden wir wieder nach Belarus fahren. Bisher ist auch nicht bekannt, dass seitens der belarussischen Behörden, humanitären Hilfsorganisation Probleme bereitet worden sind.

Wir wissen selbst, dass aktuell in Deutschland die angespannten Energiesituation und die steigende Inflation zu Sparmaßnahmen in den Familien führt. Die Sanktionen der EU gegen Belarus nach den Wahlen 2020 sind vor allem an den vor Ort stark gestiegenen Preisen spürbar. Bisher importierte EU-Produkte sind gar nicht mehr erhältlich.
Wir wollen durch unsere Fahrt zeigen, dass die armen Kinder in den radioaktiv belasteten Dörfern nicht vergessen sind. Viele Menschen unterstützen heute ukrainische Kinder und Familien, die durch den Krieg unverschuldet in Not gelangt sind. Trotzdem hoffen wir auf Hilfe für die von unserem Verein unterstützten Kinder. Kein Kind kann sich aussuchen, in welcher Familie und in welchem Land es geboren wird.

Ohne uns bekommen etwa 220 der jüngsten Betroffenen der Tschernobylkatastrophe keine Weihnachtsgeschenke. Ohne uns bekommen auch etwa 30 Absolventen „unserer“ Schule keine Ausbildungsunterstützung. Ohne uns erhalten die von Pflegefamilien betreuten Kinder keine Hilfe. Ohne uns werden die vom Staat nicht unterstützten Schüler einer Förderschule keine notwendigen Lern – und Hilfsmittel und Möbel erhalten.
Ohne unsere persönliche Anwesenheit käme es auch nicht zu den Verträgen zwischen den örtlichen Behörden und unserem Verein. Die sind aber Grundlage für von humanitären Vereinen organisierten Kinderaufenthalte in Deutschland. Grundlage sind bestehende Abkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Belarus. Und wir hoffen immer noch auf einen Kinderaufenthalt in Jena im Jahr 2023.

Der radioaktive Staub und die Asche vom explodierenden Reaktor in Tschernobyl verseuchte 1986 das ca. 300 km entfernte Gebiet der von unserem Verein betreuten Dörfern. Bis heute hat hier die Strahlenbelastung nicht nachgelassen. Unser Verein betreut hier seit 1991 die Kinder, die in die Kindergärten und in die Schule in Koselje und Cholmoi gehen.
In den 90iger Jahren waren das etwa 300 Kinder. Heute sind es in den Kindergärten und „unserer“ Schule nur noch knapp 100. Daher hatten wir die zwei Pflegefamilien und die etwa 25 Kinder der Förderschule des Kreises in unsere Hilfe eingebunden. Erstmals kommt in diesem Jahr eine weitere Schule in einem Nachbardorf dazu.

Jedes dieser, heute wieder über 200 Kinder, die alle aus armen Verhältnissen stammen, erhält ein bescheidenes Geschenk zu Weihnachten. Das kaufen wir vor Ort. Es besteht aus Südfrüchten, Vitaminsaft, Erdnüssen und Süßigkeiten – ein kleiner bunter Beutel. Gestiegene Preise führten dazu, dass aus den früheren 5 DM (1998) pro Geschenk, im Januar 2022 bereits etwa 11 Euro benötigt wurden.
„Ohne die Hilfe aus Jena erhält kein Kind aus unseren armen Dörfern ein Weihnachtsgeschenk“! sagte einmal ein früherer Kreisschulrat. Dass sich die Eltern der Dorfkinder Weihnachtsgeschenke einfach nicht leisten können, daran hat sich in den vergangenen Jahrzehnten leider nichts geändert. Für die Geschenke bitten wir um Spenden von ca. 2500 Euro.